{Minimalismus-Start} Schritt 2: Kleidung

Klamotten

Liebe Minimalismus-Starter/innen!

Hier kommt er, Teil zwei unseres Start-Projektes! Und heute geht es (Trommelwirbel!) uuuuuuuuuuuuuuuum——

Achtung!

Kleidung!

„Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!“

Schreien vielleicht manche von Euch, weil es ihnen wie das undenkbarste Thema aller Zeiten vorkommt. Und andere haben vielleicht schon immer eher eine schmale Auswahl im Schrank.

Aber weil Minimalismus ja individuell ist, finden wir heute alle unseren eigenen Weg, unseren Kleiderschrank auszumisten. Dabei können wir Unterwäsche und Socken, Schlafklamotten und Sportklamotten erstmal vernachlässigen, die kommen später dran.

Fürs Klamotten-Ausmisten gibt es so einige Tipps und Methoden. Letztlich muss wohl auch hier jeder sehen, wie es am besten funktioniert. Ich selbst würde folgende Punkte für mich wichtig finden:

  • Ich muss alles hinschmeißen, im wahrsten Wortsinn. Den ganzen Kram vor mich auf den Boden/ das Bett/ einen großen Tisch. Nur so schaffe ich es, meine zweite wichtige Regel einzuhalten:
  • Jedes! Teil! entscheiden! Ja, ich muss mich eins nach dem anderen auf jedes Teil einmal konzentrieren. Und entscheiden, ob ich es behalte. Dabei brauche ich natürlich:
  • DIE FRAGE. Welche Frage hilft mir heute bei der Entscheidung? Meine Lieblings-Entscheidungs-Fragen für Klamotten: 1) Freue ich mich, dass ich dieses Teil habe? 2) Ziehe ich es wirklich noch an?
  • Wirklich entscheiden! Ich versuche, mich nicht vor der Entscheidung zu drücken. Eine „Vielleicht-Kiste“ versuche ich nicht einzurichten. Das liegt aber daran, dass ich ohnehin schon nicht so viele Klamotten habe. (Eine „Vielleicht-Kiste“, die dann einige Monate aus den Augen weggestellt wird um das Vermiss-Potenzial des Inhalts mal zu überprüfen, kann eine sehr gute Idee sein, wenn man merkt dass man sonst alle möglichen Vielleicht- oder Für-alle-Fälle-Klamotten wieder in den Schrank legt.)

So fahre ich ganz gut. Hier aber auch noch ein paar Tipps aus dem Netz.

  • Unsere bereits erwähnte „30 Days To Minimalism“ Checkliste von Pick Up Limes enthält auch ein paar Tipps, wie vorzugehen sei.
  • Wenn man besonders viele Klamotten hat, sollte man sie nach Kategorien getrennt (Pullis, T-Shirts etc.) hinschmeißen, sonst wird der Berg so überwältigend.
  • Ganz berühmt: Die Kon-Mari-Methode. Die japanische Aufräum-Expertin (manche sagen auch -Fanatikerin) Marie Kondo hat ihre eigene Methode dazu entwickelt und auch ein Buch („Magic Cleaning„) dazu geschrieben. Ich selbst habe es nicht gelesen, sondern eher ein paar Erfahrungsberichte, z.B. hier und hier. Ich denke auch aus so einer Methode kann man sich dann das für sich selbst passende heraussuchen. Ich finde zum Beispiel die dort genutzte Frage gut („Erfüllt die Sache mein Leben mit Freude?“), aber wieder nur bei Themenbereichen wo sie passt. Eine bestimmte Art des Wegräumens/ Wäschefaltens anzuwenden wäre mir hingegen nicht so wichtig.
  • Nicht unbedingt eine Ausmist-Anleitung, aber ein interessantes Ziel: Projekt 333. Drei Monate lang mit 33 Kleidungsstücken (außer Unterwäsche etc.) auskommen. Ein damit verwandtes weiteres Schlagwort: Capsule Wardrobe. Auch hier geht es um gute Kombinierbarkeit der einzelnen Kleidungsstücke, so dass man auch hier nicht so viele braucht. So ein kombinierbarer Klamottenvorrat ist natürlich eher das Ziel als der Weg des Ausmistens. Auch hierzu gibt es viele Erfahrungsberichte und Anleitungen, z.B. hier.
  • Wenn Euch davon etwas vertieft interessiert, sucht es mal in Eurer favorisierten Suchmaschine. Es gibt zu allen Themen sooooo viele interessante Beiträge, Meinungen, Erfahrungsberichte, da kann ich gar nicht so leicht auswählen, was für Euch hier am besten zu verlinken sei.

Besonders schön finde ich auch noch diesen kurzen Artikel bei The Minimalists. Daraus:

Simply, a minimalist wears their favorite clothes every day. (Joshua F. Milburn, minimalists.com)

Mal abgesehen davon dass ich glaube es müsste heißen „his“ oder „her“ statt „their“, wollen mal das Zitat nicht verfälschen, finde ich diesen Satz ganz wunderbar! Wie toll ist es, wenn man jeden Tag seine Lieblingsklamotten an hat!

Ebenfalls von The Minimalists (aus dem Buch „Everything that Remains“):

Never trendy, but always in style.

Also, los geht es!

Da bleibt nur noch die Frage:

Und wohin damit?

Bittebitte aussortierte Klamotten nicht einfach wegschmeißen. Sondern

  • verkaufen, z.B. über Auktionen, Kleinanzeigen, Flohmärkte,
  • spenden, z.B. an Kleiderkammern, Geschäfte für den guten Zweck, Verschenkläden,
  • tauschen, z.B. auf Kleidertauschparties oder einfach privat mit Freunden,
  • Altkleidercontainer oder -sammlung (Achtung, möglichst keine „gewerblichen Sammlungen“, man hört hier wird gelegentlich auch wieder nur Schindluder betrieben… aber das ist gefährliches Halbwissen…)

Dranbleiben….

Das Dranbleiben wird mir persönlich nicht so schwer fallen, da ich es praktischerweise hasse, Klamotten zu shoppen. Ob echt oder online, nee, nix für mich. Sollte Euch das anders gehen (soll es ja geben…), lautet die am häufigsten angetroffene Empfehlung:

One in, one out.

Immer wenn ein neues Kleidungsstück in den Schrank soll, muss ein anderes gehen. Alte Minimalisten-Regel (*prahl*).

So, und nun stehe ich dem Ausmisten Eures Kleiderschrankes mal nicht mehr durch einen länger werdenden Text im Weg – will nur noch mit dem Tipp für noch mehr Nachhaltigkeit schließen: Solltet ihr mal neue Klamotten brauchen, so als Neu-Minimalisten, kauft doch mal was Gebrauchtes! Es ist wirklich nicht so schlimm wie man denken mag, sondern überhaupt nicht! Zum Beispiel auf dem Flohmarkt.

Und nun: Ran an den Schrank!

Ich find es toll, dass Ihr dabei seid.

Eure aufgeräumte

Birte

Verlinkt bei Einfach Nachhaltig Besser Leben.

11 Kommentare zu „{Minimalismus-Start} Schritt 2: Kleidung

  1. Liebe Birte, ich denke, soviele Ratgeber und Tipps es gibt, um seinen Kleiderschrank zu minimalisieren, so viele Vorstellungen gibt es, was denn nun ein minimalistischer Kleiderschrank ist. Und das ist gut so, denn ich bin kein Freund davon, den Minimalismus über Zahlen zu definieren. Wichtig ist aber, dass man die Übersicht über seine Bekleidung behält und ausserdem möglichst viele, im Idealfall nur noch, Lieblingsstücke besitzt!
    Mein Kleiderschrank ist sehr übersichtlich. Ich besitze nur einen Bruchteil an Kleidung, den eine „Durchschnittsfrau“ heutzutage wohl im Schrank hat. Das hab ich so erreicht, dass ich mein Bügelbrett vor meinen Schrank gestellt hab, Stapel für Stapel aus dem Schrank rausgeholt, gesichtet, sortiert und die Teile, die ich sicher behalten wollte, wieder in den Schrank verstaut hab. Der Stapel an Sachen, die ich nicht mehr haben wollte, wurde immer grösser und landete dann in den Sammelcontainern von Hilfswerken.
    Neben dem Aussortieren gibt es aber noch einen Aspekt, den man nicht aus den Augen verlieren sollte und der dazu beiträgt, dass man nicht in alte Muster verfällt: die Kontrolle über sich selber beim Kleiderkauf! Selber kaufe ich nur noch ganz wenige Anziehsachen, im letzten Jahr waren es genau 2 Stück: Eine Kapuzenjacke aus Wollwalk und ein Leinenkleid. Die Sachen waren relativ teuer, dafür aber von bester Qualität und genau mein Stil und avancierten so von Anfang an zu Lieblingsstücken. Ich kaufe mir auch nur Sachen, an denen „keine Jahrzahl“ dransteht und deren Schnitte einem nicht schon nach kurzer Zeit über sind. Wichtig ist auch, dass sich möglichst viele Stücke im Kleiderschrank miteinander kombinieren lassen, so kann man sich immer wieder einen frischen Look zusammenstellen. Wenn man diese Punkte beim Kleiderkauf berücksichtigt wird man seine Sachen viele Jahre lang oft und gerne tragen! So hat der Punkt „one in, one out“ für mich keine Gültigkeit, denn ich mag meine Sachen sehr und mag die nicht (mehr) weggeben! ;oD Allerdings wird mein Schrank wohl nie mehr aus allen Nähten platzen, bei 2-3 neuen Stücken pro Jahr……! „Out“ geht bei mir nur noch das, was das Zeitliche wirklich gesegnet, sprich kaputtgegangen ist!
    Ich wünsch dir fröhliche Frühlingstage, Hummelzherzensgrüsse!

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  2. ich bin ja das gegenteil von frau hummel – die ich freundin nennen darf – ich bin absoluter maximalist was kleidung angeht! und ich musste schon seit vielen jahren nichtmehr „ausmisten“!
    das kommt: meine vielen, vielen klamotten wurden über einen zeitraum von mindestens 10 jahren sorgsam ausgewählt, da ich ausschliesslich vintage und selbstgeschneidertes trage ist die qualität um lichtjahre besser als alles was man heute neu kaufen kann – ausser couture 😉 d.h. die klamotten halten jetzt schon sehr lange und werden es auch noch lange tun – zumal durch die grosse auswahl nix in kurzer zeit totgetragen werden muss.
    ausserdem habe ich seit 1 jahrzehnt einen zeitlosen klassischen stil – so bin ich immer „unmodern“ aber immer ich 🙂
    falls das langweilig klingt dann guckt doch bei mir vorbei und überzeugt euch vom gegenteil! ( da steht auch wann ich das letzte mal was zum anziehen gekauft habe – und wo)
    grüsse aus dem nachhaltigem BWH! xx

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  3. Liebe Frau Hummel, danke für Deinen ausführlichen und interessanten Kommentar! Mir geht es ähnlich wie Dir, ich kaufe selten Kleidung, eben weil es mir keinen Spaß macht und auch, weil ich es nicht mehr ertrage, welche zu kaufen von denen ich weiß dass sie unter schlechten Umständen für Mensch und Umwelt produziert worden sind. Dafür mache ich mir gern mal selbst neue Klamotten, wenn ich dazu komme. Für diese wende ich schon die One-in-one-out-Regel an. Das fällt mir aber meistens nicht schwer bzw. muss dann oft doch nicht sein, weil immer mal wieder was kaputt geht. Oder auch mit der Zeit beim Waschen doch einläuft. Wenn man weniger Klamotten hat, wird eben auch jedes Teil mehr getragen. Im Moment ist es allerdings sogar eher so, dass einige Sachen im Schrank kaputt/ zu klein sind und ich sie ersetzen müsste.
    Also, nochmal danke für Deine Nachricht. Ich hoffe Du guckst auch wieder vorbei!
    Viele liebe Grüße – Birte

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  4. Liebe Bahnwärterin, danke für Deinen Kommentar! Ich finde das, was Du beschreibst, ein ganz tolles Beispiel für die Individualität des Minimalismus. Kleidung ist offensichtlich total Dein Ding, Dein Hobby, etwas was Dich glücklich macht. Etwas Wesentliches in Deinem Leben!?! Wo andere Leute Sammlungen aller Art haben oder ihre Bücher abgöttisch lieben – und durch Reduktion in anderen Bereichen endlich wieder die Zeit haben, sich mit ihnen zu befassen. Bei Dir sind es die Kleider.
    Ich hoffe sehr dass Du dennoch hier wieder vorbeiliest und vielleicht gibt es ja an anderen Minimalismus-Start-Tagen für Dich etwas zu reduzieren ;o)
    Viele liebe Grüße
    Birte

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  5. ahoi birte!
    ja – eine gute freundin sagte ich habe mode in den adern…. ;-D
    ich werde euer projekt verfolgen – aber ich bin schon seit vielen jahren sehr viel weiter!

    sei es wohnen, essen oder körperpflege. ich bin – und habe den bahnwärter dazu gebracht – ein richtig schlimmer konsumverweigerer. und ich sammle nicht. alles was ich habe wird auch benutzt – z.b. meine klamotten, kann ja nicht nackig gehen, hihi – sogar die von oma geerbten sammeltassen – gnadenlos.
    was nicht selbstgemacht werden kann wird aus 2.hand oder vom sperrmüll besorgt…… aber es geht bei meiner nachhaltigkeit nicht nur um dinge – es geht auch um lebensstil, beziehungen, kultur!
    aber lies einfach mal selbst 😀
    xx

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  6. Ohja…das kann ich nur bestätigen! Der Bahnwärterin kann man in Sachen Nachhaltigkeit nicht mehr viel beibringen! ;oD Aber sie vermittelt ebenso den Eindruck, dass ein nachhaltiges Verhalten nichts mit Entbehrungen zu tun hat und sogar richtig viel Spass machen kann. Was ich selber auch nur bestätigen kann. Es gibt also eigentlich keinen Grund, sich keine Gedanken zu einem nachhaltige(re)n Lebensstil zu machen und diese Gedanken dann auch umzusetzen. Nachhaltigkeit hat nichts mit Können, sondern nur mit Wollen zu tun! ;oD
    Bis bald! Herzliche Grüsse!
    PS: Ich sammle auch nicht. Sammeln löst bei mir Beklemmungen aus! Und Gottseidank ist der HerrHummel wohl Minimalist, seit er selber Einfluss auf sein Leben hat. Das erleichtert die ganze Chose ungemein, *gg*!

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  7. …ach, und was ich noch sagen wollte: Nachhaltigkeit hat für mich auch viel mit Minimalismus zu tun. Und umgekehrt. Aber das mag nicht für jeden so stimmen, das ist meine ganz persönliche Meinung! ;oD

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  8. Liebe Birte,
    vielen Dank für deine Verlinkung!
    Ich hoffe, mein Planner hilft dir auch und ich bin gespannt, wie es in und mit deinem Kleiderschrank weiter geht!
    Liebe Grüße
    Sunray

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  9. Liebe Frau Hummel, ja das finde ich auf jeden Fall auch! So bin ich ja auch erst darauf gekommen – auf den Minimalismus, meine ich. Der Wunsch nach einem nachhaltigeren Alltag war zuerst da, und brachte mich zum Minimalismus. Liebe Grüße!

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  10. Liebe Sunray! Dein Planer ist eine ganz tolle Inspiration! Ich hoffe, dann mal soweit zu sein dass ich meinen minimalisierten Kleiderschrank dann auch noch absichtsvoll in eine sinnvolle Richtung steuern kann…. Ich bleibe dran! Liebe Grüße!

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