{Minimalismus-Start} Schritt 8: Notiz- und Lehrbücher

Liebe Mit-AusmisterInnen!

Nach langer Pause geht es hier nun weiter. Ich habe im Sommer bisher eher etwas langsamer ausgemistet. Ich hatte mich entschieden, dass es mich mehr erfreut, die sommerlichen Tage und die Ferienzeit meiner Mädels mit Sommer-Aktivitäten an der frischen Luft zu verbringen. Das war es, was mehr zählte. Und das finde ich genau richtig so. Genau darauf kommt es doch an – dass wir unsere Zeit mit den Dingen und Aktivitäten verbringen, die uns bereichern. Ich hoffe auch Ihr verbringt einen tollen Sommer!

Ich liefere heute allerdings einfach doch mal den nächsten Schritt auf unserem Weg zur Befreiung von all der unnötigen Besitz-Last. Und zwar mit dem Aussortieren von nicht mehr benötigten Notiz- und Lehrbüchern.

Notizbücher

Ich weiß nicht… lebt Ihr schon so digital dass Ihr Euch nichts mehr notiert? Also, ich nicht. Daher flatterten bei mir allerhand Notizbücher herum, viele vollgeschrieben, manche nur angefangen. In manchen unnötiger Quatsch, in manchen kleine Besonderheiten, über deren Wiederentdeckung ich mich gefreut habe.

Beim Aussortieren habe ich die – wenigen – Notizen die mir noch wirklich etwas bedeuten abfotografiert, volle Notizbücher entsorgt, aus halbvollen zum Teil die nicht mehr benötigten Seiten herausgetrennt (natürlich nur wenn sich das Buch dafür eignete… Perforation und so). Jetzt habe ich nur noch ein Notizbuch das ich aktuell benutze und ein paar auf Vorrat für danach.

Lehrbücher

Hach, die Lehrbücher. Das ist für mich doch irgendwie schwierig, wundert mich selbst.

Zuhause haben mich die vielen Bücher aus dem Studium schon vor Jahren genervt, da habe ich sie ins Büro geschleppt und da aufbewahrt. Nun werde ich zufällig sogar dort durch Umstrukturierung der Büros zum Ausmisten gezwungen und will natürlich diese Bücher nicht wieder mit nach Hause schleppen! Wo ich doch gerade aussortiere!

Zu meinen Büchern habe ich ein seltsames Verhältnis. Ich weiß dass ich sie eigentlich nicht mehr brauche. Sie sind total veraltet – mein Examen ist über zehn Jahre her. Andererseits schlägt hier voll die „Just in Case“-Falle zu, denn obwohl ich keine Details zuverlässig mehr darin nachschlagen könnte, so sind sie doch manchmal für Grundlagenwissen hilfreich (welches sich nach zehn Jahren nicht in allen Bereichen gut gehalten zum Teil völlig verflüchtigt hat). Also gucke ich (sehr) gelegentlich mal in eins rein, weil es da halt steht. Und hier muss ich mich nun durchringen, mal Tacheles mit mir zu reden. (Ich sollte dafür die Bürotür schließen.) Sollte ich zukünftig zu dem Schluss kommen, dass ich dringend ein Lehrbuch benötige (und zwar privat, denn beruflich habe ich natürlich entsprechende Ressourcen verfügbar über meinen Arbeitgeber), werde ich wohl dann in den sauren Apfel beißen müssen, mich um die irgendwie geartete Beschaffung eines solchen Buches zu kümmern.

Sicher könnte man jetzt sagen: Behalt sie, wenn es so schwer fällt. Aber wenn ich genau hinfühle, merke ich dass sie mich nicht froh machen (insbesondere die Vorstellung sie plötzlich hier wieder zuhause stehen zu haben) sondern ich nur ein kleines Problem mit einem theoretischen zukünftigen unwahrscheinlichen Ereignis habe.

Und vielleicht erinnern diese Bücher mich auch an andere Zeiten. Ich kann natürlich nicht mal sagen dass ich es besonders toll fand, monatelang in der Bibliothek zu pauken mit diesen Büchern, aber eine gewisse Sentimentalität hängt anscheinend doch dran. Überrascht mich fast, das ganze Gelerne war eigentlich schiet.

Wie auch immer. Hier ist wieder ein Gedanke der Minimalisten hilfreich:

Erinnerungen sind nicht in den Sachen, sondern in uns.

Auch ohne diese Bücher werde ich mich noch an die alten Bib-Zeiten (mit Bib-Gefährten, Bib-Kaffee, Bib-Generve und so weiter) erinnern.

Ich tu’s! Weg damit. Sie bleiben nicht.

Und Du? Tust Du’s auch? Oder behältst Du Deine alten Lehrbücher weil sie Dein Leben wirklich, wirklich, wirklich, wirklich bereichern?

Denk dran, frag nicht was gehen soll, sondern was bleiben soll.

Viel Erfolg!

Eure entschlossene

Birte

Verlinkt bei EiNaB – Einfach Nachhaltig Besser Leben.

5 Kommentare zu „{Minimalismus-Start} Schritt 8: Notiz- und Lehrbücher

  1. Lustig; denn letzte Woche habe ich nach langem inneren Hin und Her meinen 20 bändigen DTV-Brockhaus entsorgt. Mein Herz hing daran. Ich habe ihn schon vor Jahren „aussortiert“. Seitdem ist er noch dreimal mit mir umgezogen… Huuust! Ich habe mehrfach versucht, ihn zu verkaufen – ohne Erfolg. 😦
    Mir wurde beigebracht, dass Bücher symbolträchtig sind und unter keinen Umständen weggeworfen werden dürfen… Ich habe mich über das Über-Ich hinweg gesetzt. Seit ich minimalisiere, wird auch das Über-Ich kleiner. Seeeehr praktisch und längst überfällig!!!
    In diesem Sinne: weiter so! LG Tanja

    Gefällt 1 Person

  2. Liebe Tanja!
    Ja, ein altes Lexikon haben wir auch noch, mehrbändig, gehört meinem Mann. Er hängt schon noch dran, aber eher symbolisch auch oder um den Kindern das mal zu zeigen wenn sie groß genug sind. Ob sie sich dafür interessieren werden? Bzw genug dass es ein jahrelanges Aufheben lohnend macht? Mal schauen ob er es doch noch aussortiert. Er minimalisiert auch, aber jeder muss seine ganz persönlichen eigenen Entscheidungen treffen.
    Meine im Büro gelagerten Lehrbücher hat mittlerweile wirklich die Tonne ereilt… der Moment war echt hart. Aber mit zugekniffenen Augen und unter Kollegenbeifall (die haben auch alle solche Bücher und stehen vor der gleichen Entscheidung) habe ich sie losgelassen.
    Und danach – war sofort alles wieder gut! 😀 Kein Schmerz, und die lieben Erinnerungen sind noch da! 😉
    Liebe Grüße und weiter so,
    Birte

    Gefällt 1 Person

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